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SFV Hagen, Herdecke und Umgegend e. V

Vom Hengstey- bis zum Harkortsee


Von Bernd Weißenberg

An der Stadtgrenze zwischen Dortmund und Hagen liegt im Zusammenfluss zwischen Ruhr und Lenne der Hengsteysee, ein Ruhrstau, der bereits 1929 oberhalb von Herdecke errichtet wurde. Mit 3,5 Kilometern Länge und 145 Hektar Größe beheimatet er eines der größten Pumpkraftspeicherwerke Europas. Von großer Bedeutung ist gleichfalls die Feinreinigungsstufe des Gewässers, was natürlich für alle Staustufen gilt. Infolge der biologischen Selbstreinigungsprozesse wird die Wasserqualität des Flusses beim Durchfließen der Stauseen deutlich verbessert. Fische wissen dies zweifellos zuwürdigen. Kein Wunder, der Bestand in bestens, wie der Pachtverein SFV Hagen, herdecke und Umgegend e. V. bestätigt. Mit rund 1.000 Mitgliedern gehört er zu den größten Vereinen der Region und bewirtschaftet insgesamt rund 70 Kilometer Gewässerstrecken.
Gestützt wird auch im Hangsteysee der Fischbestand durch den jährlichen Besatz aus der vereinseignen Aufzuchtsanlage in Hagen - Hohelimburg.
Auf der Hagener Seite sind viele Friedfischangler zuhause. Der Durchschnittsbrassen geht an die zwei Pfund, Fünfpfünder sind seltener. Rotaugen bis zu zwei Pfund sind als kapital anzusehen. Gefangen wird mit der Match- oder Kopfrute -doch Vorsicht bei langen Kohlefaserruten: Hochspannungsleitungen zum RWE-Kraftwerk hängen gefährlich tief über dem Seeufer! Ende der achtziger Jahre waren auch hier Naßbagger im Einsatz, um der drohenden Verlandung zu begegnen. So findet man heute auch in Ufernähe Wassertiefen um die zwei Meter über ursprünglichem Kiesgrund - sehr zur Freude der Flossenträger.
An der Dortmunder Seite des Sees, gesäumt von bewaldeten Steilhängen, verläuft das ursprüngliche Flußbett der Ruhr.
Die Wassertiefen gehen an die Sechs-Meter-Marke und sind ein Eldorado für den Raubfischangler.

Die Bereiche für Gastangler erstrecken sich von der Hengsteybrücke bis zum Mäuseturm und unterhalb des RWE-Kraftwerkes bis zur Staumauer. Kapitale Hechte bis zu 30 Pfund werden immer wieder angelandet. Der Durchschnitt liegt allerdings bei immerhin stolzen 15 Pfund.
Stabiles Gerät ist notwendig, da ein gehakter Fisch häufig stromabwärts flüchtet und gegen die Strömung gedrillt werden muß. Einheimische empfehlen, ein 50 Zentimeter langes Stahlvorfach, darüber ein langes 60er Vorfach und dann erst das Blei montieren. So kann sich der tote Köderfisch verführerisch in der Strömung bewegen. Bei Grundfischen sind Sargbleie weniger gefragt. Diskusbleie ab 50 Gramm bleiben deutlich weniger hängen. Bei den Kunstködem gilt hier ein Alltagsrezept:
Dunkle Farben bei hellem Wasser und umgekehrt. Beliebt ist das Fischen mit zweiteiligen Wobblern. In der Frühe am besten mit tief geführten Ködern, während gegen Nachmittag im Mittel- und Oberwasser die Räuber zu suchen sind. Halbstarke gehen im Frühjahr in Ufernähe auf angebotene Köder. Die Haupt-Hechtzeit beginnt allerdings im Oktober und endet im Dezember. Dann lauert Esox an der Scharkante in 10 bis 15 Meter Entfernung. Jetzt stellen viele mit dem Ruderboot den großen Räubern nach.
Werden auch Aale prinzipiell überall gefangen, finden sich Kapitale bevorzugt an den weitläufigen Teichrosenfeldern.
Beliebt ist der Bereich um den Mäuseturm - hier ist ein Strömungsloch mit schwach fließendem Wasser. Das Durschnittsgewicht der Schleicher liegt zwischen 0,5 und zwei Pfund - Dreipfünder sind eher die Ausnahmen. Beste Fangaussichten sind an Sommer-und warmen Herbsttagen zu erwarten. Manchmal lassen sich jetzt auch tagsüber manche überlisten.
Das Hagener Ufer ist ein heißes Pflaster für Schleien und Karpfenjäger.
Gute Fangergebnisse erzielt man am unteren Ende des Sees oberhalb der Staumauer. Fänge bis zu 10 Pfund sind immer drin - kapitale Moosrücken gehen an die 30 Pfund-Marke. Auch die Moos-grünen treiben sich in den Mummelfeldern herum - bis zu fünf Pfund schwer werden sie an diesen ruhigen Plätzen, die durch die langen Anwanderwege nicht von vielen Petrijüngern aufgesucht werden.
Kampfstark und ausdauernd, so präsentiert sich der Döbel, von Einheimischen sicherlich
zu recht als "Ruhrforelle" bezeichnet. Bei einem Schnitt von zwei bis fünf Pfund bringen Spitzenfische bis zu sieben Pfund auf die Waage. Vor und hinter der gesperrten Strecke stehen sie in der Strömung. Geködert wird an der langen Stipprute, was die Natur gerade bietet: ob Fliegen, Heuschrecken oder Kirschen - mit treibender Pose in der Nähe des alten Flußbettes lassen manche Dickköpfe nicht nur mit Wurm oder Made überlisten. Auch das Wanderangeln mit der leichten Spinn- oder Fliegenrute ist erfolgversprechend. Bach- und Regenbogenforellen tauchen immer wieder als willkommener Beifang auf.
Die scheuen Zander lauern auf der Dortmunder Seite zwischen Mäuseturm und Hengsteybrücke. Vereinsmitglieder angeln hier oft vom Boot aus. Vom Ufer lohnt der Ansitz auch an der Strecke am Kraftwerk- Wehr. Meist wiegen die Stachelritter zwischen fünf und zehn Pfund - aber auch Kapitale bis 16 Pfund werden immer wieder erbeutet. Auf Hagener Seite findet man die schlanken Räuber vereinzelt in alten Bombentrichtern in etwa 10 bis 15 Metern Entfernung zum Ufer. Will man nicht endlich lange auslosten, sollten Einheimische zu Rate gezogen werden. In den Krautbänken lauern übrigens pfündige Barsche. Will man allerdings den wirklich Großen jenseits der zwei Pfund an die Schuppen, ist der "Schiffswinkel' zwischen RWE-Kraftwerk und Wehr auf der Herdecker Seite ein Tipp. Da man über die Böschung muss, ist mit langen Ruten das feine Fischen mit Kunstködern anzuraten. Bei klarem Wasser sind Spinner (Mepps 4) in Kupfer oder Messing stark - bei trübem Wasser ist ein silberner favorisiert. Auch kleine tote Fische, grundnah angeboten, oder einfache Twister in allen Farben bringen schöne Erfolge.
Bei dem Austritt der Ruhr aus dem Hengsteysee verändert sich der Charakter des Flusses, gestärkt durch die Lenne und die Mündung der Volme unmittelbar unterhalb des Hengsteywehres, ist sie ein großer, mächtiger Fluss geworden. Unter einem erheblichen Strömungsdruck überwindet sie die zwei Kilometer bis zum angrenzenden Harktorsee. Bombenkrater unter Wasser reichen bis zu sechs Meter tief hinab -ständige Standplätze von Raub- und Friedfischen.
Gastangler dürfen hier rechtsseitig bis zum Beginn des Kraftwerkgeländes angeln.
Aale lassen sich in den Löchern häufig mit Tauwurmbündeln überlisten und starke Döbel und Barsche bringen die Spinnangler auf Trab. Der fünf Kilometer lange und bis zu 600 Meter breite Harkortsee verdankt seinen Namen Friedrich Hakort, einem der ersten großen lndustriepioniere des 19. Jahrhunderts, der in der Stadt Wetter jene für das Ruhrgebiet charakteristische Verbindung von Kohlegewinnung und Stahlerzeugung schuf. Durch seine starke Verlandung ist der Harkortsee ein ideales Friedfischgewässer mit ausgedehnten Teich- und Seerosenfeldern.

Zwei Strecken sind für Gastangler freigegeben, wobei die beliebteste wohl jene am Golfplatz entlang der B 234 sein dürfte. Ein dichter Gehölzgürtel bildet den Rahmen für etliche individuelle Plätze für Angler. In den Schneisen vor den Krautbänken wird häufig angefüttert. Nicht nur mit Boilies stellt man hier den mächtigen Karpfen nach.
Der Rekordschuppi des Jahres 1993 wog sage und schreibe 46 Pfund 100 Gramm (!). Doch auch der Raubfisch fühlt sich wohl im See. Besonders in der kühleren Jahreszeit lohnt der Ansitz auf gute Hechte, Barsche und Zander.

Die Anreise:
über die A 1 bis zur Abfahrt Hagen-West, hier den Schildern Richtung Herdecke folgen.
Tageskarten sind in zahlreichen Angelgeschäften der Region erhältlich.

Unterkünfte vermittelt:
Hagen Information,
Bürgerhalle im Rathaus,
Friedrich-Ebert-Platz, Hagen, Tel.: 02331 /2073777 oder 2073383

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