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Die Brandfleckenkrankheit der Krebse
Auch Auch Happichsche Fleckenkrankheitnach dem Endecker benannt.

Die Brandfleckenkrankheit bei Krebsen wird durch verschiedene niedere Pilze verursacht und ist weit verbreitet, besonders in Osteuropa. Es erkranken, bis zu 30 % der Bestände wurde schon nachgewiesen, der Edelkrebs, die Wollhandkrabbe, der Amerikanische und der Galizier oder Sumpfkrebs.

Der von Happich,(Happichsche Fleckenkrankheit), als Odium astaci benannte Erreger wurde nicht näher beschrieben und spätere eingehende Untersuchungen haben ergeben, das für jede Krebsart spezifische Erreger gleichartiger Erkrankungen existieren.

Bei welcher Krebsart kommt sie vor?
- Beim Edelkrebs, Astacus astacu, ist es der, ohne Luftmyzel(lat mycelium= Pilzfilz, Geflecht verästelter Zellfäden[= Hyphenmyzel]) mit Querwänden im Agar(Nährbodengel aus der Rotalge) wachsender, verzweigter Fadenpilz Ramularia astaci.
Nach dreitägigem Wachstum wachsen aus dem Substrat Seitenäste mit Fortpflanzungskörpern, den Konidien. die Spitze der Seitenästen, Hyphen, bildet eine Spindelförmige Anschwellung die durch eine Querwand abgetrennt wird. Durch weitere Querwände kann diese meist etwas sichelförmige Konidie vierzellig werden und keimen nach der Trennung bald an den Enden wieder aus. Die befallenen Stellen sehen wie weißer Rasen aus.

- Bei der Wollhandkrabbe,Eriocheir sinensis, ein Pilz,Septocylindrium eriocheir , der bis auf das Wachstum Ramularia astaci gleicht. Die Konidien selbst sitzen in kurzen Ketten oder einzeln an den Hyphen und besitzen 1- 3 Seitenwände, die befallenen Stellen sehen rosa aus.

- Beim Amerikanischen Krebs,Orconectes limosus, ist es auch ein sehr ähnlicher Pilz, Didymaria cambari. Er hat verzweigte und gekammerte Hyphen und die sind von den vorhergegangenen Arten sehr verschieden. Die Konidien sind zweizellig, eiförmig und an der Spitze nicht verdickt, die Konidienträger unverzweigte und ungekammerte Seitenäste. Die Konidien bilden ein Köpfchen dadurch, dass neue Konidien entstehen und die alten durch einen dünnen Schleimüberzug haftenden beiseite schieben.

- Beim Galizier oder Sumpfkrebs, Astacus leptodactylus, verursacht ein ebenfalls, im Plattensee gefundene, verwandter Fadenpilz, Cephalosporium leptodactyli, braunrote bis schwarze Flecken im Panzer. Die hyalinen Hyphen sind verzweigt und durch Seitenwände gekammert und enthalten öltropfenähnliche Einschlüsse. An den Enden der kurzen Seitenästen werden nacheinander ungekammerte Konidien gebildet die nicht verschleimt sind.

Bei diesen Pilzen ist es bislang nicht nachgewiesen worden, ob es sich nun um artspezifische oder um Schwäche- oder Gelegenheitsparasiten handelt, die den Krebspanzer befallen. Experimentell gelang die Übertragung einzelner Pilze auf verschiedene Krebsarten, in der Regel aber nur bei den gennanten Krebsarten.


Die Brandfleckenkrankheit erkennt man wie?
Am auffälligsten sind die schwarzen, rundlichen Flecken im Panzer, beim lebendem Krebs sind sie schwer zu entdecken, beim gekochten sind sie dunkelbraun bis tiefschwarz.
Edelkrebse und Wollhandkrabben werden vor allem am Rückenschild befallen wobei die Flecken einen Durchmesser von 1- 3 cm haben.
Beim Amerikanischen Krebs sind die 0,5 cm großen Flecken häufiger am Schwanzfächer und Abdomenunterseite.

An den befallenen Stellen befinden sich, warscheinlich durch herauslösen des Kalkes im Panzer, zahlreiche Gänge der Pilzmyzelien, die in der Mitte der Flecken miteinander verschmelzen. Auch ist die Mitte der Flecken meistens weiß gefärbt und nekrotisch, die konsestenz ist dort brüchig. Gelegentlich dringt der Erreger auch in die darunter liegenden Gewebsschichten ein. Der Nachweiss erfolgt durch mikroskopische Untersuchung der durch die Fadenpilze dünnen Panzerstellen mit Deckglaspräparaten.

Der Verlauf der Brandfleckenkrankheit ist chronisch und es treten nur geringe Verluste auf, größere Krebssterben sind nicht bekannt.


Was kann man gegen die Brandfleckenkrankheit tun?
Es sind keine Bekämpfungsmögligkeiten bekannt, erkrankte Krebse sind zu vernichten.
Vorsorglich sind gefangene Krebse schonend einzusetzen, da Panzerverletzungen möglicherweise den ersten Anlass zu Pilzinfektionen geben.

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