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Süßwasserschnecken

Grundsätzlich treffen auf die Süßwasserschnecken auch die Kennzeichen der Landschnecken zu, nur sind Süßwasserschnecken meist weniger dickschalig, da sie einer der Hauptbedrohungen der Schnecken nicht widerstehen müssen - der Verdunstung. Süßwasserschnecken leben meist von Pflanzenmaterial, von Aas und verfaulendem Material (Detritus). Die größte europäische Binnenschnecke ist eine Süßwasserschnecke: Lymnaea stagnalis, die große Schlammschnecke, wird um einiges größer als die Weinbergschnecke - bis zu 6 cm. Süßwasserschnecken sind Lungen- oder Vorderkiemerschnecken, die nur zwei Fühler haben und die Augen an der Basis der Fühler tragen. Manche Süßwasserschnecken sind vivipar oder ovovivipar, d.h. sie tragen die Eier im weiblichen Genitaltrakt herum, bis die Jungen geschlüpft sind und bringen lebende Junge zur Welt.

Als die Schnecken die Wanderung vom Meer ins Süßwasser vollzogen, mußten sie zahlreiche Anpassungen vornehmen.Wenn eine Schneckenart ein Binnengewässer besiedelt, so können das Gewässer von der Größe einer schlammigen Pfütze bis hin zu den größten Seen und Strömen sein. In diesem Falle müßten, damit es zu einer überlebensfähigen Population kommt, mindestens zwei Schnecken, ein Männchen und ein Weibchen, möglichst gleichzeitig und am gleichen Ort, ankommen, sich fortpflanzen und die Jungen müßten überleben.

Da die Chancen für ein solches Zusammentreffen sehr schlecht stehen, erwies sich als am effektivsten eine Entwicklung, die sich bei den meisten Land- und Süßwasserschnecken eingestellt hat: beide sind meistens zwittrig (hermaphroditisch), d.h. haben sowohl männliche wie weibliche Geschlechtsorgane. Des weiteren sind die meisten hermaphroditischen Schnecken auch zur Selbstbefruchtung fähig. Dies dient zwar nicht der Vergrößerung des Genpools, da immer nur die selben Erbmerkmale weitergegeben werden, aber es dient der Vermehrung. Eine Schnecke kann so einige hundert Nachkommen erzeugen, die sich ihrerseits dann geschlechtlich vermehren können.

In Gewässern, die noch nicht von Schnecken besetzt sind, kommt es dabei zur adaptiven Radiation, d.h. durch die Anpassung an vorhandene ökologische Nischen kommt es zu einer Veränderung einzelner Teilpopulationen, die schließlich zur Artbildung (genetische Separation) führt. Dieser Vorgang wurde erstmals von Charles Darwin am Beispiel der Darwinfinken auf Galapagos dokumentiert.

Viele Süßwasserschnecken dienen parasitischen Würmern als Zwischenwirt und können dann auch dem Menschen oder seinen Weidetieren gefährlich werden.

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