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Dies ist die Einführung in die Welt der Helminthen oder auch Plattwürmern und den verschieden untergeordneten Spezies.

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Schmarotzerwürmer
bzw. Parasitische (Lebewesen die teilweise, vorrübergehend oder ganz auf kosten eines anderen Lebewesen leben. gr. parasitos= Mitesser, Schmarotzer) Würmer


Parasitische Würmer bzw. Schmarotzerwürmer(Helminthen) sind parasitische Mehr- und Vielzeller(Metazoen,/ Protozoen = Einzeller) und kommen bei Tieren und beim Menschen vor, über 20 000 Arten sind bekannt und die Zahl der auf und in Fischen schmarotzenden Helminthen ist außerordentlich groß, etwa 6300 Arten(ohne Larven) sind beschrieben wovon etwa 550 Arten (auch ohne Larven) auf Europa und angrenzenden Meeresteile entfallen.
Trotz ihrer systematischen Verschiedenheit gleichen sie sich doch in ihrer Lebensweise, vor allen in ihren Parasit- Wirt- Beziehungen, auch in der Entwicklungsweise äußert es sich in morphologischen(Morphologie= Lehre von der Körper/- Organ- Form und Körperstruktur. gr. logos = Lehre) und ökologischen(Ökologie= Lehre von den Beziehungen zwischen Menschen, Pflanzen und Tieren und ihren Wechselbeziehungen) Anpassungen.
Sie weisen in vielen Fällen die vielseitigsten ökologischen Wechselbeziehungen, die am reichsten gegliederte Entwicklung und die kompliziertesten Wirtsbeziehungen unter allen Parasiten auf.

Helminthen sind echte stationäre (bleibend, feststehend, lat. statio= Stillstehen) Parasiten. Die Fischpathologisch(pathalogisch= krankhaft) in Erscheinung tretenden Schmarotzerwürmer verteilen sich auf folgende Arten:

Stamm der Plattwürmer(Plathelminthes)


- Überklasse der Turbellarimorphae
-Klasse Strudelwürmer(Turbelaria)

- Überklasse der Hakenplattwürmer(Cercomeromorphae)
-Klasse Hakensaugwürmer(Pectobothrii= Monogenea)
-Klasse Gyrocotylidea
-Klasse Amphilinidea
-Klasse Bandwürmer(Cestoidea)

- Überklasse der Saugwürmer(Trematoda)
-Klasse Aspidobothrii
-Klasse Malacobothii= Diginea

Stamm und Klasse der Kratzwürmer oder Kratzer(Acanthocephala)


Stamm der Schlauchwürmer(Nemathelminthes)

-Klasse Rund- oder Fadenwürmer(Nematoda)

Stamm der Ringel- oder Gliederwürmer(Annelida)


- Überklasse der Aclitellata
-Klasse Vielborster(Polychaeta)

- Überklasse der Gürtelwürmer(Clitellata)
-Klasse Blutegel(Hirudinea)
-Klasse Wenigborster(Oligochaeta)


Bei Fischen treten sowohl Ektoparasiten (Außenschmarotzer, gr. ekto= außen, außerhalb) als auch Entoparasiten (Innenschmarotzer, gr. ento= innen) auf. Außer im Darm finden sich Helminthen in Leber, Leibeshöhle, Nieren, Auge, Blut, Herz und auch, wenn es sich um Larven handelt, im Muskel- und Bindegewebe und der Haut.

Helminthen durchlaufen verschiedene Entwicklungsstadien und oft bedürfen diese Entwicklungsstadien einen totalen Umweltwechsels als Voraussetzung zur Einleitung der nachfolgenden Entwicklungsphase, tritt dieser Wechsel der Bedingungen nicht ein, ruht die Entwicklung, bei aktiven kürzer und bei passiven, die sich im Bindegewebe einkapseln, eine hohe Lebensdauer bis die Bedingungen vorhanden sind.
Das bezeichnet man als aktive oder passive Ruhezeiten. Dieser Wechsel der Bedingungen kann sich auf den Wirt und die Außenwelt oder auch zwischen zwei Wirten beziehen.

Die Schadwirkung durch Helminthen hängt wesentlich auch von der Lokalisation (lat. Locus= Ort, Stelle. Zuordnung von Sinnesreizen ohne gleichzeitige optische Wahrnehmung) im Wirtskörper ab und von eventuellen Wanderungen im Wirtskörper ab. Körperwanderungen und Sitz in empfindlichen Organen sind meist bei Befall mit Larven gegeben, in einigen Fällen aber auch bei Adultwürmern (lat. adultus= erwachsen).
Oft verläuft der Befall mit adulten Darmhelminithen ohne wesentlich Beeinträchtigung des Wirtes, vielfach sind es Folgeerscheinungen mit Mikroparasiten die wiederum einen ungewöhnlich hohen Befall mit Helminthen nach sich zieht und den Wirt dadurch schwächt.


Jede tiergeographische Region und auch die Unterregion hat ihre eigene charakteristische Fauna von Fischhelminthen und nur wenige, vor allem marine Fischheminithen sind ubiquitär(überall verbreitet, all gegenwärtig) verbreitet und kommt davon, dass sich die Helmithen mit ihren Wirten entwickelt haben, verwandte Helmithen haben deshalb auch oft verwandte Wirte oder es kommt eine Helmithtenart nur bei einer Fischart vor. In solch einen Fällen kann bisweilen der artspezifische Parasit z.B. bei Jungbrut oder Jungfischen zur Wirtsart dienen.
Interessant ist, dass die Ergebnisse komplexer Erhebungen über die Helmithenfauna auch Rückschlüsse auf z.B. den Verlauf der Nahrungsketten(Ökologie), Wanderungen und Ausbreitungen der Fischarten(Zoogeographie) und Entwicklung(Evolution) der Fische erlauben.

Zum Abschluss der Einführung sei noch bemerkt, dass es durch Maßnahmen des Menschen, in Unkenntnis oder durch Unwissenheit, zu Einschleppungen kommen kann, die unter Umständen zum Einheimischwerden führen können.


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