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Bekos Anglerforum » Krankheiten und Schädlinge bei Fischen » Zur Imunologie « Zurück Weiter »

Jedes Lebewesen kommt täglich in jeglicher Situtation mit Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten in Berührung. Sie gelangen als erstes auf die Haut, die als Schutzschicht dient und dadurch viele von ihnen abwehrt. Trotzdem gelingt es Milliarden von Keimen sich auf der Haut anzusiedeln. Die allermeisten von ihnen sind jedoch nicht krankmachend (apathogen). Nur in seltenen Ausnahmefällen gelingt es Keimen in den Körper einzudringen (Infektion). Damit es jedoch zu einer Erkrankung kommt, müssen die Erreger sich massenhaft im Körper vermehren können.

Eine ganze Reihe von Abwehrmaßnahmen des Körpers sind grundsätzlich gegen alle Erreger gleichermaßen gerichtet (unspezifische Abwehr). Kann diese erste "Abwehrfront" die Erreger nicht unschädlich machen, tritt die spezifische Immunreaktion in Aktion. Das Immunsystem erkennt jene Keime, mit denen es schon einmal konfrontiert wurde, am Muster der Erkennungssubstanzen (Antigene) auf ihrer Oberfläche und kann sofort gegen diese Erreger vorgehen. Aufgrund dieses "Gedächtnisses", der Immunität, kann es zu keiner nochmaligen Erkrankung kommen (z.B. bei Windpocken). Da sich die Antigene der Schnupfenviren aber fortlaufend verändern, kann das immunologische Gedächtnis diese nicht wiedererkennen und somit kommt es zu wiederholten Erkrankungen mit Schnupfen. Gegen jene Keime, die erstmals den Körper infizieren, entwickelt das Immunsystem in einer mehrere Tage dauernden Reaktion spezifische Abwehrmaßnahmen.

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Kurzbeschreibung der Immunreaktion bei einer Erstinfektion:

Die Krankheitserreger gelangen durch den Mund, die Nase, den Magen-Darm-Trakt und selten die Haut in den Körper, wo es dann zum ersten Kontakt mit dem Immunsystem kommt.

Die Erreger treffen sofort auf die Fresszellen (Makrophagen), welche die Erreger sehr schnell als körperfremd erkennen und fressen (Phagocytose) und in ihrem Körper verdauen. Können so bereits alle eingedrungenen Keime vernichtet werden, kommt es erst garnicht zu weiteren Reaktionen des Immunsystems oder zum Ausbruch der Krankheit. Da dies aber nicht immer so ist, da sich oft die Erreger schneller vermehren als die Makrophagen sie fressen können, tritt die zweite Stufe der Abwehr, die spezifische Abwehr, in Aktion.

Die Makrophagen präsentieren die Antigene der verdauten Erreger auf ihrer Oberfläche den T-Lymphozyten und den T-Helferzellen (beides sind in der Thymusdrüse differenzierte Lymphozyten). Die T-Helferzellen bilden dadurch Botenstoffe, welche die T-Lymphozyten und die B-Lymphozyten (in Lymphknotenaggregaten differenziert) dazu stimulieren, sich spezifisch zu differenzieren (umzuwandeln). Die T-Lymphozyten bilden sich zu Killerzellen um, welche spezifisch Erreger mit genau diesen Antigenen auf ihrer Oberfläche fressen. Außerdem bilden sie auch T-Gedächtniszellen, welche sich die Struktur der Antigene für eine denkbare wiederholte Infektion merken. Die B-Lymphozyten bilden sich um zu Plasmazellen, welche Antikörper bilden, die sich an die speziellen Antigene auf der Oberfläche der Erreger binden können. So werden die Erreger miteinander verklebt und können sich weder bewegen noch vermehren. Die Killerzellen können sie in Ruhe zerstören. Die B-Lymphozyten bilden sich auch zu B-Gedächtniszellen um, welche sich die Struktur der Antigene und der dazugehörenden Antikörper für eine mögliche Zweitinfektion merken.

Kurzbeschreibung der Immunreaktion bei einer Zweitinfektion:

Dringen Erreger derselben Art ein zweites Mal in den Körper ein, so kann das Immunsystem sein "Gedächtnis", die Gedächniszellen, nutzen. In einer Immunreaktion vom Sofort-Typ erkennen die Gedächniszellen der B-Lymphozyten die Erkennungsstoffe (Antigene) auf der Oberfläche der Erregers und beginnen sofort (innerhalb von 12 Stunden) mit der Produktion der Antikörper. Diese "verkleben" die Erreger miteinander, wodurch sie ihre Vermehrungsfähigkeit verlieren und für den Körper nicht mehr gefährlich sind. In einer Immunreaktion vom verzögerten Typ beginnen die Gedächtniszellen der T-Lymphozyten innerhalb von 48 Stunden Killerzellen gegen die Erreger zu bilden. Die Killerzellen zerstören die durch Antikörper "verklebten" Erreger dann. Somit kann es zu keiner Erregervermehrung im Körper und damit auch zu keiner Erkrankung kommen.

Eine ganze Reihe von Abwehrmaßnahmen des Körpers sind grundsätzlich gegen alle Erreger gleichermaßen gerichtet........

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