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Veröffentlicht am Freitag, den 26. Januar, 2001 - 13:20:   

Drossè verteidigt Angler

Oberstaatsanwalt Hermann Drossè, den Anglern aus den achtziger Jahren als unerbittlicher Feind des Setzkeschers, des lebenden Köderfisches und des Wettangelns bekannt, hat sich auf der Bundesgeschäftsstelle der Deutschen Umwelthilfe in Radolfzell massiv für die Angler eingesetzt.

"Wenn Sie", so schreibt Drossè an die Umweltschützer," die Vögel zum Maßstab aller Dinge im Bereich Natur- und Umweltschutz" machen, dann sei das eine einseitige Bevorzugung, die "durch nichts gerechtfertigt" sei.
Beispielsweise missfalle ihm die "undifferenzierte Erwähnung des Kormorans", der sich zum "unerträglichen Schadvogel entwickelt" habe. Und er fragt: "Haben sie schon einmal Anlass gesehen, ein Informationsblatt den Fischen und der bestürzenden Zahl der in diesem Bereich gefährdeten Arten zu widmen?"

Auch die ständige Behauptung, Angler seien Störer (der Vögel) bringt den Oberstaatsanwalt auf die Palme. "Diese Behauptung", so Drossè. wird auch durch ständige Wiederholung nicht richtiger. "Er sei seit 25 Jahren Vorsitzender bei den Anglern und fühle sich autorisiert ‚die pauschale Kritik an Anglern zurückzuweisen. deren ... Einsatz im Bereich eines mit Augenmaß und Sachverstand betriebenen Naturschutzes von niemandem bestritten werden kann".

Sodann rechnet er den Umweltschützern vor, was der Fischschutzverein Siegburg "über die Wirklichkeit von Naturstörungen" herausgefunden haben:
Bei neun Kontrollfahrten im Bereich der Siegane wurden 690 Personen im Landschafts- und Naturschutzgebiet angetroffen, darunter Taucher. Reiter, Kanufahrer, Moped- und Radfahrer und 248 Personen mit 266 Hunden, von denen nur 36 angeleint waren. Daneben fanden sich, still am Ufer sitzend, 12 Angler.
"Man darf erwarten", so Drossè weiter, "dass die Deutsche Umwelthilfe objektive Berichterstattung ... betreibt und Einseitigkeit vermeidet."

"Anderenfalls", so fährt der Oberstaatsanwalt fort, "sehe ich mich außer Stande, Ihrer Bitte um Zuweisung von Bußgeldern zu entsprechen." Hoffentlich wissen die Umweltschützer, welch streitbarer Mann Herr Drossè ist und nehmen ihn ernst - sonst ergeht es denen möglicherweise bald so, wie uns Anglern in den Achtzigern...

Carl Werner Schmidt-Luchs

Quelle: Jäger & Fischer, 1/2001

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