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Veröffentlicht am Donnerstag, den 02. November, 2000 - 11:01:   

Pressethemen
Quelle:
www.ostalbkreis.de
Lebensraum Fließgewässer (3): Flusskrebse – Wiedereinführung möglich! (PM-Nr. 241 vom 19. August 1999)

Die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamts Ostalbkreis nimmt in einem Beitrag das Leben des Flusskrebses in unseren Fließgewässern näher unter die Lupe.

Bis zum Anfang dieses Jahrhunderts stellte die Krebsfischerei in Teilen des heutigen Ostalbkreises einen eigenen Wirtschaftszweig dar. In den kleineren Bächen war dies vor allem der Steinkrebs, während in Teichen und größeren Fließgewässern auch der Edel- oder Flusskrebs, der es zu einer stattlichen Größe von 20 Zentimetern bringen kann, lebte.


Doch mit einem Mal gingen die Krebsbestände fast vollständig zurück. Was war geschehen? Die Erklärung liegt darin, dass man Ende des vorigen Jahrhunderts begonnen hatte, nordamerikanische Fischarten, darunter die Regenbogenforelle und den Bachsaibling, aber auch fremde Krebsarten nach Europa einzuführen. Man versprach sich höhere Erträge von den amerikanischen Arten, die weniger anspruchsvoll waren und ein schnelleres Wachstum zeigten. Doch mit den neuen Arten gelangte auch eine Pilzerkrankung, die sogenannte Krebspest nach Europa. Während die eingeführten Kamber - und Signalkrebse weitgehend resistent gegen diese Seuche waren, fielen die einheimischen Arten dem Erreger fast gänzlich zum Opfer. Anfangs waren isolierte Gewässer noch sicher, aber der Krebshandel führte dazu, dass die Krebspest immer weiter verschleppt wurde. Nur wenige Bestände wurden von der Seuche verschont. Versuche, die Großkrebse in der Folgezeit wieder anzusiedeln, waren meist zum Scheitern verurteilt: ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass es problematisch sein kann, Arten über ihre natürlichen Verbreitungsgrenzen hinweg in anderen Ökosystemen freizusetzen.

Nachdem unsere Gewässer mittlerweile über Jahrzehnte hinweg krebsfrei waren und die Seuche damit zum Erliegen gekommen ist, haben die Krebse wieder eine echte Überlebenschance. Vor allem der Steinkrebs wird in letzter Zeit wieder häufiger aus verschiedenen Bächen im Kreisgebiet gemeldet. Auch der Flusskrebs scheint in Ausbreitung begriffen zu sein. Hilfreich ist dabei das Ausweisen von extensiv genutzten Gewässerrandstreifen, die nicht gedüngt und gespritzt werden dürfen. Neben den intensiven Nutzungsansprüchen an unsere Fließgewässer stellt der teilweise unnatürlich hohe Besatz mit Aalen ein weiteres Problem dar. Vor allem kurz nach einer der vielen Häutungen, die ein Krebs im Laufe seines Lebens durchmacht, wird der "Butterkrebs" zur leichten Beute des Aals.

Auch in Gewässern, in denen keine fremden Krebsarten gefunden werden, kann sich eine Wiederansiedlung von Krebsen als erfolgversprechend erweisen. Voraussetzung ist, dass die Wasserqualität gut ist und dass im Uferbereich Strukturen vorhanden sind, die als Versteck oder zum Bau von Höhlen genutzt werden können. Gerade die Bäche und ablassbaren Weiher im Ellwanger Raum bieten sich für die Wiederansiedlung von Edelkrebsen an.

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