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Merkwürdige Köder

Die Abende werden länger und da blättert man schon gern in alten Angelbüchern. Merkwürdig, was da für Tipps und Tricks vermittelt worden sind. Der alte Izaak Walton empfahl, einen Teig aus Brot und geriebenem Käse mit dem aus Krokussen gewonnenen Safran zu färben. Dazu ein paar Tropfen Terpentin, wodurch der Köder unwiderstehlich werde. Für das Hechtangeln empfahl der Alte, den toten Köderfisch mit einer Witterung aus dem Saft von Efeubeeren zu dopen.

Nicht jedermanns Sache dürfte die Anfertigung einer Paste zum Karpfenangeln sein, die von einem anderen Autor empfohlen wird. Man nehme feingeschnittenes Fleisch von einem Katzenkadaver, vermische es mit Bohnenblüten und Honig. Nun muß so lange geknetet werden, bis die Masse in einer Kugel zusammenhält. Um die Paste noch haltbarer zu machen, füge man noch etwas Wachs hinzu.

Für den Fang von Brassen wird folgende Methode empfohlen: Man nehme ein mittelgroßes Rasenstück, kürze die Halme, befestige es auf einem passenden Brett und binde mit feinen Fäden reichlich Würmer an. Man versenke das Rasenstück mittels einer Leine und hat nun einen unwiderstehlichen Grundköder. Na ja!

Moderner ist da schon Remis Methode der Anfütterung. Als Basis kocht er einen großen Beutel Waldvogelfutter auf, gibt reichlich Trockenmilch in die erkaltende Masse, mischt gekochte Makkaroni darunter, plündert den Küchenvorrat an Vanillezucker und quetscht den Saft von mindestens vier Knoblauchknollen dazu.
Da ich ein krasser Knobifeind bin und seine Verwendung und jeglichen Verzehr am liebsten unter Strafe stellen möchte, habe ich diese Mischung nie probiert...........

Würmeling