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Beko

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Veröffentlicht am Freitag, den 02. November, 2001 - 08:09:   

ASV Hamburg e. V.
Schulung der Gewässerwarte

Der eine oder andere Leser der AFZ- Fischwaid wird sich an den Bericht über ein Experiment des Angelsport Verbandes Hamburg erinnern. Im Jahr 2000 hatte der Angelsport Verband Hamburg die Gewässerwarte seiner Mitgliedsvereine eingeladen, ihre Fragen zur Gewässerpflege, Fischbestandsmanagement usw. den anwesenden Experten zu stellen.
Prof. Dr. Schreckenbach und Dr. H. Kieckhäfer konnten die Fragen zur vollen Zufriedenheit der Seminaristen beantworten, so dass der Verband an diesen ersten Versuch im Jahr 2001 anknüpfen wollte. Deshalb wurde das bewährte Expertenteam wiederum eingeladen, doch diesmal sollten sie die Fragenkomplexe, wie z. B. den Besatz der Gewässer mit Fischen, vertiefen. Hierzu gehören u. a. die Umweltansprüche der Fische an die hydrochemischen und biologischen Verhältnisse.
Prof. Dr. Schreckenbach konnte den Gewässerwarten diese schwierige Materie auf Grund seiner fachlichen Kompetenz und seines pädagogischen Könnens vermitteln. Während des Kurzvortrags sich ergebende Fragen wurden natürlich sofort behandelt.
Das Thema, ob man das natürliche Laichaufkommen z. B. beim Zander durch die Schaffung von Laichhilfen positiv beeinflussen kann, wurde von Dr. Kieckhäfer bearbeitet, wobei ihm die 30-jährige Erfahrung als Fischereireferent des Regierungsbezirkes Karlsruhe nutzte. Seine Angelvereine hatten sich mit diesem Problem auch schon abgemüht.
Aber auch Fragen nach der Zulässigkeit der Heraufsetzung der behördlicherseits festgelegten Mindestmaße für Fische und das gelegentlich betriebene .‚catch and release" sorgten für eine lebhafte Diskussion.
Die stark verbesserte Wasserqualität der Elbe war "schuld" an der Frage, ob z. H. die Nordseeschnäpel eine Gefahr für die Bachforellen- und Aschenbestände sein könnten. Das saubere Wasser der Elbe ermöglicht es dem Schnäpel, der nur als Jungfisch z. B. in den Nebenflüssen der Elbe lebt, sich dort wieder von Zooplankton, Fliegenlarven, Muscheln, Krebsen und Fischlarven zu ernähren. Wir empfehlen allen Lesern der AFZ- Fischwaid, die sich mit dem Fisch des Jahres 1999 noch einmal befassen wollen, das hierzu erschienene Sonderheft beim VDSF in 63071 Offenbach, Siemensstr. 11-13 zu bestellen.

Die Frage nach der Ursache für den Rückgang der Aalbestände war einem Grund allein nicht zuzuordnen. So erläuterte Prof. Schreckenbach den Endwicklungszyklus des Schwimmblasenwurmes und seiner schädigenden Wirkung auf die Schwimmblase.
Diese wird so geschädigt, dass sie die vom Aal zu bewältigenden Wasserdruckunterschiede bis zu 100 bar nicht mehr leisten kann, womit die Wanderung des Aales ins Sargassogebiet in Frage gestellt ist.
Ein weiterer Grund vor allem für den Rückgang der Aalbestände in den Fließgewässern des Binnenlandes dürfte der vermehrte Einsatz von Jungaalen sein, was bei den hohen Preisen für das Besatzmaterial durchaus verständlich ist.
Der Kormoran und seine Vorliebe für den Aal dürfte ebenso wie Turbinen von Wasserkraftwerken zur Verminderung der Aalbestände beitragen.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass den Vereinsgewässerwarten des Angelsport Verbandes Hamburg e.V. eine Fülle an Wissenswertem, praxisbezogenem Stoff vermittelt wurde, der ihnen so das nötige Rüstzeug für ihre ehrenamtliebe Tätigkeit zum Wohle der Gewässer gibt. Ermutigt durch die guten Erfolge bei diesen Hamburger Seminaren, wird ein hessischer Landesverband im November ebenfalls eine solche Veranstaltung durchführen.

Jürgen König, LV-Gewässerwart

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