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Seehund

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Veröffentlicht am Freitag, den 09. Februar, 2001 - 18:50:   

Ein Hochseeangelabenteuer auf dem Charterkutter
MS "SEEHUND CUX 19"Hochseeangeln einmal ganz anders erlebte ich an einem August-Wochenende der vergangenen Saison. Eine Crew von vier Anglern lief mit dem Charterkutter MS "SEEHUND CUX 19" vom Cuxhavener Fährhafen aus Richtung Helgoland. Obwohl uns ein Gewitter fast auf den Füßen folgte, verlief die Überfahrt sehr ruhig. Die vielen Seezeichen und taghellen Blitze in einer klaren Sommernacht waren schon ein ganz besonderes Erlebnis. Die Bilder dieser Nacht werden mir wohl noch lange in Erinnerung bleiben.Die uns folgendenden Regenschauer waren sogar deutlich auf dem Radarschirm zu erkennen. Bei Ankunft auf Helgoland gegen 1.00 Uhr in der Nacht regnete und stürmte es heftig, so dass sich die bange Frage nach Angelwetter am Morgen stellte. Der präsentierte dann allerdings ein schon paradiesisch anmutendes (Angel-)Wetter. Die Nordsee lag ruhig und glitzernd da wie ein Ententeich. Nach ca. 1 ½ Stunden Fahrterreichten wir unseren ersten Angelplatz über einem Wrack in der Nordsee westlich von Helgoland. Es war schon beeindruckend, zu sehen wie der Satelittennavigator die elektronische Seekarte und die Selbststeueranlage den Guide dabei unterstützten, auf den Meter genau das gesuchte Wrack zu finden.Die Dorschfänge gort waren gut, aber nicht berauschend. Allerdings war es unserem Guide ein besonderes Bedürfnis, uns etwas besonderes zu bieten. Oder besser, uns "fertigzumachen", wie er sich wenig sensibel, aber mit bester Laune ausdrückte. Deshalb fuhren wir noch einmal ca. ½ Stunde zu einem anderen Wrack. Und was wir hier erlebten, dürfte wohl zu den Sternstunden eines jeden Anglers gehören. Dorsche in unvorstellbarer Menge und einem Durch-schnittsgewicht von 8 bis 14 Pfund "sprangen" unsere Pilker und Beifänger förmlich an. Es gab keinen einzigen Hänger, weil die Dorsche die Pilker gierig erfasst hatten, bevor der Drilling überhaupt eine Chance hatte, sich an dem Wrack festzusetzen. Unsere anfänglich immer wieder zu hörenden Jubelschreie wurden immer leiser und wichen einer an den Gesichtern abzulesenden zuneh menden Erschöpfung. Die Beifänger wurden im Laufe der Zeit bis auf einen reduziert, weil niemand mehr in der Lage war, mehr als 2 Dorsche gleichzeitig aus ca. 45 Metern Wassertiefe hochzudrillen. Ein älterer Herr kapitulierte nach ca. zwei Stunden, weil er genug Fische und keine Kraft zum Drill mehr hatte. Als unser Skipper nach einer Gesamtangelzeit von etwa dreienhalb Stunden höflich grinsend fragte, ob wir Schluss machen, oder noch weiter angeln wollten, atmeten auch die letzten drei Angler hörbar auf und bettelten förmlich um FeierabendIch hätte nie gedacht, dass man bei guter Beißlaune der Fische auch einmal freiwillig aufgeben würde. Die Fische wurden jeweils direkt nach dem Fang mit Scherbeneis bedeckt, im Hafen Helgoland versorgt und dann mit reichlich Eis in Fischtransportkisten aus Styropor verpackt Am Abend wurde leider nicht mehr viel aus dem ersehnten Kneipenbummel auf der Insel, weil wir alle nach ein paar kühlen Bieren an Bord nur noch erschöpft nach der Koje sehnten. Für den nächsten Tag war - im Rahmen der anstehenden Rückfahrt nach Cuxhaven - noch Angeln auf Makrelen vorgesehen. Daraus wurde allerdings bei steifem Wind mit 6 bis 7 Windstärken aus West leider nichts. Als Trost gab´s vom Schipper nach dem Frühstück zunächst zwei Eiergrog - in Ermangelung eines Stromanschlusses auf originelle Weise gerührt mit dem Dreimix-Quirl in einem Akkuschrauber. Anschließend waren - in bester Eigergroglaune - Shopping, Frühschoppen und Inselrundgang angesagt. Das gesamte Programm stand allerdings immer unter den bangen Gedanken an die Rückfahrt. Doch unsere Sorgen waren umsonst: Der Charterkutter MS SEEHUND CUX 19 bewährte sich mit voller Stützbesegelung tapfer in der hohen achterlichen See und bewies eine erstaunliche Seetüchtigkeit. Selbst den "echten Landratten" wurde nicht schlecht. Ergebnis des Wochenendes für mich: 70 Pfund herrlich frisches Dorschfilet, Bombenstimmung an Bord, kein Gerangel um die besten Angelplätze an der Reling, Top Service in der Bereitstellung des Charterkutters, einmalige Angel- und Naturerlebnisse und ein an Sehnenscheiden-entzündung erinnernden Muskelkater in den Unterarmen vom Drill.Resümee: Unsere Dreitagestour für nächstes Jahr ist schon gebucht und wir freuen uns riesig darauf.

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