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Beko

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Veröffentlicht am Mittwoch, den 28. November, 2001 - 18:57:   

b{Mit Papas Auto im Forellensee versunken oder
Rickys (11 Jahre alt) und seine Rettung aus der Todesfalle
}

Es waren Sekunden, die Jörn Dwortzak sein Leben nicht vergessen wird. Sekunden, in denen der 33-Jährige glaubte, der kleine Ricky würde ihm aus den Händen gleiten. Auf den Grund des eiskalten Angelsees in Karoxbostel (Kreis Harburg).Doch Jörn Dwortzak hat durchgehalten - und den Elfjährigen vor dem Ertrinken gerettet.
Der Account- Manager aus Bergedorf- als andere nur gafften, wurde er zum Helden.
Ein diesiger Sonntagmorgen am Angelsee, Männer in dicken Gummianzügen stehen am Ufer, pieksen Köder auf die spitzen Haken. Auch Ricky aus Hamburg ist mit seinem Vater gekommen, um Forellen zu fischen. Nach einiger Zeit wird dem Jungen kalt. Schlotternd verkriecht sich der Elfjährige in Papas metallic-blauem Audi 80. Setzt sich auf den Fahrersitz, spielt aus Langeweile an den Armaturen. Dann löst er die Handbremse.
Der Wagen rollt sofort los. Geradewegs aufs Wasser zu. Laut platschend saust der Audi in den See. Rickys Vater und die anderen Männer in heller Aufregung. ,,Steig aus!", brüllen sie immer wieder.
Auch Jörn Dwortzak hört das Geschreie. ,,ich stand 150 Meter weg. Beim Rüberlaufen sah ich den Audi auf dem Wasser, vielleicht zehn Meter im See." Der 33-Jährige zögert nicht, reißt seine Anglermontur runter.
In Slip und T-Shirt springt er ins acht Grad kalte Nass.
,,Der Wagen senkte sich schon mit der Front in den See. Durchs Fenster auf der Beifahrerseite sah ich den Jungen", schildert Dwortzak In Sekunden spitzt sich die Lage dramatisch zu. ,,Ich, öffnete die Tür, sofort lief das Auto voll. Es sackte ab. Ricky verfing sich mit einem Bein am Gurt." Der Lebensretter ,,Ich dachte, er schafft es nicht."
Der Audi versinkt im See.
Dwortzak hält den Jungen mit der linken Hand fest, wird mit in die Tiefe gerissen. Irgendwie löst sich Rickys Bein aus der Verhedderung. Mit Prellungen, einer Unterkühlung und Schock schleppt ihn der mutige Angler ans Ufer.
Ein Rettungswagen bringt das Kind ins Krankenhaus Mariahilf. Mit Hilfe von Tauchern und einer Seilwinde bargen die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Seevetal-Maschen den Audi aus fünf Metern Tiefe.
,,Rickys Vater hat sich bei mir nicht gemeldet", wunderte sich Dwortzak, als ihn die MOPO gestern Nachmittag anrief. ,,Ich möchte mich nicht als Held feiern lassen. Aber ich wünsche mir, einer der anderen Männer hätte auch mehr Courage gezeigt -

Reporter: Matthias Onken


Quelle: Hamburger Morgenpost vom 26.11.01

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