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Beko

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Veröffentlicht am Montag, den 24. September, 2001 - 10:06:   

Zerstörerische Gammelfischerei

Ein Verbot der zerstörerischen Gammelfischerei in der Nordsee fordert der Landessportfischerverband (LSFV) Schleswig-Holstein. Wie der Präsident, Ernst Labbow, in Kiel sagte, gingen allein in der Nordsee 2.5 Millionen Tonnen Fisch, die jährlich für die industrielle Weiterverarbeitung gefangen würden, dem menschlichen Verzehr aber auch den Raubfischen als Nahrungsgrundlage verloren. Labbow fürchtet: „Damit sägen sie sich den Ast ab, auf dem sie aber auch wir sitzen.‘

Der LSFV- Präsident machte deutlich, dass sich deutsche Schiffe bereits seit den 70er Jahren nicht mehr an der ruinösen Gammelfischerei beteiligen. Er erinnerte aber auch an das 1977 verhängte fünfjährige Fangverbot. weil die Heringsbestände in der Nordsee zusammengebrochen waren. Die Gammelfischerei gelte heute als besonders umweltzerstörend, weil Sandaale, Sprotten oder Stintdorsche in riesigen Mengen unkontrolliert ausschließlich zu Fischmehl oder Fischöl verarbeitet würden. In der Industrieproduktion würden diese Stoffe dann für die Produktion von Backwaren, Kosmetik oder Tierfutter eingesetzt.

Sprotten, Sandaale oder Stintdorsche seien aber auch die Nahrung für Heringe oder Kabeljau. Außerdem, so Labbow, lassen die nur 6 und Millimeter kleinen Netzmaschen keine Jungfische anderer Arten wieder in die Freiheit schlüpfen. Labbow macht die Gammelfischerei
dafür verantwortlich, dass es immer weniger Speisefische gibt: „Eine wahre Zerstörung der Bestände in der Nordsee.“ Er forderte weltweite Management- und Kontrollmaßnahmen als Beitrag zur langfristigen Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts in den Meeren und der Fischbestände.

Labbow will wichtige Nutzfischarten dem menschlichen Verzehrs vorbehalten. Dafür müssen die Industriefischer-Nationen verpflichtet werden, modernste Fischereitechnologie zum zielgenauen Fang und zur Verminderung der Beifänge einzusetzen. Von der Europäischen Union verlangte er, die Beifangmengen von Heringen in der industriellen Fischerei in der Nordsee zu begrenzen - wie bereits 1996 schon einmal geschehen. Ein erster Schritt in die richtige Richtung wäre die konsequente Nutzung von Fischabfällen aus der Fischverarbeitung für die Herstellung von Fischmehl und Fischöl.

„Eine moderne, verantwortungsbewusste Fischerei verlangt die umweltangepasste Abschöpfung der natürlich nachwachsenden Meereslebewesen‘, sagte Labbow. Dabei müssten die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse berücksichtigt, moderne Techniken “genutzt, wirtschaftliche Möglichkeiten im Auge behalten und ethisch-moralische Grundsätze beachtet werden.

Ernst Labbow, Präsident

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