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Veröffentlicht am Freitag, den 02. November, 2001 - 08:23:   

Landesfischereiverband Baden e.V.

Ochsenfrösche bedrohen die heimische Tierwelt

Im letzten Jahr wurden zwar einige beobachtet, aber in diesem Jahr waren sie so häufig, dass niemand sie mehr übersehen konnte. Es handelt sich um nordamerikanische Ochsenfrösche (Puna catesbeiana). Die Kaulquappen dieser nicht einheimischen Froschart werden über 12 cm lang, die erwachsenen Frösche sogar über 15 cm und bis zu 1 Kilogramm schwer. Die Entwicklung der Kaulquappen dauert in unseren Breiten meist zwei Jahre. Wenn die Umwandlung zum Frosch erfolgt, sind die Tiere also oft schon im dritten Lebensjahr. Der Name dieser Amphibienart kommt von den Lautäußerungen, die mit dem Brüllen eines Ochsen verglichen werden und bis zu zwei Kilometer weit zu hören sein sollen.
Aufgrund seiner außerordentlichen Größe frisst der Ochsenfrosch auch kleinere Wirbeltiere. In der Literatur findet man Angaben über die Nahrung, die sich von Entenküken über Schermäuse, Wasserspitzmäuse, Frösche bis hin zu Fischen erstreckt. Bekannt ist, dass dort, wo Ochsenfrösche auftreten, die einheimischen Amphibien abwandern und verschwinden. Nach Angaben der örtlichen Fischer konnte in diesem Jahr erheblich weniger Fischbrut und Jungfische beobachtet werden, als in den Vorjahren.
Das vor wenigen Tagen erst festgestellte sehr große Vorkommen dieser aus Nordamerika eingeführten Amphibienart in einem Baggersee am nördlichen Oberrhein sorgte für Aufruhr. Mitglieder des Fischervereins hatten die Massen von Kaulquappen bemerkt.
Dies rief dann den Wirtschaftskontrolldienst, die Polizei, das Landratsamt, die Landesanstalt für Umweltschutz, das Regierungspräsidium und die Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege auf den Plan. Gemeinsam wurde eine Schnellaktion angesetzt, um zu verhindern, dass die gerade zu dieser Zeit fertig umgewandelten Frösche in benachbarte Gewässer oder gar den Rhein abwandern und sich diese Art so ausbreiten kann. Am 25. Juli dieses Jahres wurden dann durch Berufsfischer etwa 5.000 Kaulquappen und junge Frösche mit einem starken Elektrofischfanggerät gefangen. Die Aktion wurde genehmigt und begleitet von der Polizei und den Behörden. Am 1. August wurde der Ochsenfroschfang wiederholt, um möglichst viele der Kaulquappen und Frösche zu fangen. Dabei konnten weitere 5.000 Larven und junge Frösche gefangen werden. In einem benachbarten Baggersee erfolgten ähnliche Aktionen mit ebenso großem, schockierenden Erfolg. Die Tiere wurden dann fachgerecht eingeschläfert. Ziel der Aktionen war es, die Möglichkeit zur Verbreitung dieser eingeschleppten Tierart weitestgehend zu verringern.
Eine Expertenkommission berät derzeit das weitere Vorgehen, da unbedingt verhindert werden soll, dass diese für die einheimische Natur schädliche Tierart sich in der Rheinebene ausbreitet.
Diese Informationen und die Stimme des Ochsenfroschs sind auf der Homepage des Landesfischereiverbandes Baden e.V. zu finden.
Da die Vermutung besteht, dass diese Froschart in der Rheinebene weiter verbreitet ist, als bisher bekannt, bitten wir dringend darum, uns Beobachtungen, zu Vorkommen des Ochsenfroschs schnellstmöglich zu nennen.

Meldungen und Beobachtungen können unter Telefon 0761/2 32 24 oder per E-Mail abgegeben werden.

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