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Erli

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Abstimmungen: 1

Veröffentlicht am Sonntag, den 18. März, 2001 - 10:34:   

Ich gebe zu, daß ich nicht alle Antworten zum Thema durchgelesen habe, möchte aber aus eigenem Erfahren etwas erzählen:

Ich war ungefähr 6 Jahre alt. Auf dem Nachbarsgrundstück gab´s eine Werkstatt, wo ein Arbeiter beschäftigt war, mit dem ich viel Freizeit verbrachte und den ich sehr verehrte. Wenzel hieß der Mann. Der konnte aus meiner damaligen sicht einfach alles: Dicke Spinnen in die Hand nehmen, toll Fußball spielen und erzählen, Gitarre spielen. Und er hatte ein Luftgewehr! Wir hatten einen Tannenbaum auf dem Grundstück, wo sich oft die Tauben drauf tummelten. Eines Tages machte besagter Wenzel mir den Vorschlag, doch mal auf die Taube zu zielen. Das Gewehr hatte eine Zielfernrohreinrichtung. Und da Wenzel für mich in jeder Weise ein Vorbild war, war ich fasziniert von der Idee. Ich weiß nicht, ob er ein bißchen gehalten hat - jedenfalls zielte ich, drückte ab und Taube fiel vom Ast herunter. Erst da war ich mir im klaren, was ich angerichtet hatte. Zunächst war ich geschockt, dann lief ich laut weinend an die Stelle, wo die Taube lag und noch lebte. Wenzel wollte sie töten, aber ab diesem Zeitpunkt hatte er es bei mir verdorben. Laut weinend lief ich mit der Taube auf dem Arm ins Haus. Wir säuberten die Wunde, gottlob war nur der Flügel leicht verletzt. Mein Opa schiente ihn damals, da kann ich mich noch gut daran erinnern. 14 Tage lag der bedauernswerte Vogel in einem von mir liebevoll bereiteten Körbchen. Da wir auch einen Wellensittich hatten, legte ich der Taube Jod-S-11-Körnchen :) auf´s Kissen und streichelte sie, wenn immer ich Zeit hatte. Dann war die Taube wieder fit, und wir entließen sie in die Freiheit. Auf der Fensterbank drehte sie sich noch einmal um, als wolle sie sagen: "Danke, und ich vergebe Dir!" Dann flog sie weg. Ich habe fürchterlich geweint.

Dieses Erlebnis ist heute, 41 Jahre später noch präsent, und ich stelle mir jetzt mal einen 6-jährigen Knirps vor, der das Angeln zunächst ganz toll findet, dann aber die Liebe zum sterbenden Fisch entdeckt.

Ich hab da ganz gemischte Gefühle.

Erli

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